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Der Welt ein Lebenszeichen…

Bedingt durch die Corona-Pandemie, konnte wie die meisten Vereine im Ort, auch die Kolpingsfamilie Veitshöchheim seit einem Jahr kaum…

Der Welt ein Lebenszeichen setzen - Kolpingsfamilie Veitshöchheim schmückte Osterbrunnen, der Corona-Pandemie zum Trotz

Bedingt durch die Corona-Pandemie, konnte wie die meisten Vereine im Ort, auch die Kolpingsfamilie Veitshöchheim seit einem Jahr kaum Aktivitäten entfalten, wurde es immer dunkler um den Verein. So blieb im Vorjahr um die Osterzeit auch der 1993 von der Gemeinde im Zuge der Altortsanierung in der Bahnhofstraße erstellte Brunnen kahl, den die Kolpingsfamilie Veitshöchheim seit 2000 alljährlich als Osterbrunnen geschmückt hatte.

Corona zum Trotz war es nun für Vorstandschaft der örtlichen Kolpingsfamilie an der Zeit, heuer mit dem Osterbrunnen wieder ein Lebenszeichen zu setzen und so auch Gemeinschaft auf Distanz erlebbar zu machen.

Sie machte sich dabei das für unsere derzeitige Situation so passende Zitat des Kolpingswerkes aus dem Schlusslied des Musicals "Kolpings Traum" zu eigen, das lautet: „Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen, in jedem von uns brennt dasselbe Licht, noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen, schenkt der Welt ein Menschliches Gesicht.“

Der von Doris Mengling-Lutz, Gerdi Müller, Susanne und Werner Wagenhöfer an zwei Tagen mit Buchsgebinden, künstlichen gelben Blüten, Bändern und bunten Eiern verzierte Brunnen ist nun bis zum Weißen Sonntag ein Blickfang im Veitshöchheimer Altort, der die Passanten erfreut und ein beliebtes Fotomotiv darstellt, wie sogleich zu beobachten war.

Die Tradition des Osterbrunnenschmückens hat in der Fränkischen Schweiz seinen Ursprung und ist einmalig in Bayern. Laut Homepage der Fränkischen Schweiz werden dort seit mehr als hundert Jahren jedes Jahr zur Osterzeit zahlreiche Brunnen und Quellen farbenprächtig dekoriert.

Der Hauptgrund für das Schmücken der Dorfquelle lag darin, den Brunnen als wasserspendenden und lebenswichtigen Bestandteil einer Gemeinde zu ehren und seine Dankbarkeit dafür zu zeigen. Denn in früheren Zeiten sicherte ein gefüllter Brunnen das Überleben vieler Menschen und Tiere und war somit ein kostbares Gut. Etwas, das nicht immer selbstverständlich da war.

Seit den 1980er Jahren wurde dieser Brauch auch in anderen Teilen Deutschlands immer beliebter, so auch in Veitshöchheim.

Bis 1921 schöpfte man auch in Veitshöchheim das Trinkwasser aus den Brunnenanlagen des Ortes. Ein zentraler Brunnen befand sich an der Kreuzung Kirchstraße/Bahnhofstraße.

Im März 1914 hatte die Gemeinde beim königlichen Wasserversorgungsbüro in München wegen eines Anschlusses der Gemeinde an die Günterslebener Wasserleitung angefragt. Doch es dauerte nicht zuletzt wegen des Ersten Weltkrieges, bis dann am 18. Dezember 1921 das Veitshöchheimer Wasserleitungsnetz feierlich übergeben werden konnte.